Baumland

 


Geeignet für Vielspieler, Strategen, Naturkundeunterricht und ökologische Bildung.



ab 12 Jahren

 

 

3 - 5 Spieler

 

 

etwa 60-80 Minuten (Spieldauer kann bei Bedarf verkürzt werden)

Zum Spiel

 

Am Rande einer Kleinstadt soll eine freistehende Fläche neu gewidmet werden. Das Gelände weist einerseits sehr naturnahe Flächen auf und andererseits Gebiete, die sich gut für den Siedlungsbau und die Industrie eignen. Im Zuge dessen wird ein neuer Flächennutzungsplan entworfen, der die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten 15 bis 20 Jahren sicherstellen soll. Die Interessengruppen in der Gegend haben ihre eigenen Vorstellungen!
Die Landwirtschaft: „Die Menschen brauchen etwas zu essen! Deshalb müssen viele neue landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt werden!“
Die Naturschutzgruppen: „Unser Land muss für die kommenden Generationen geschützt und erhalten werden! Es müssen also viele Naturschutzgebiete und Naturparks eingerichtet werden!“
Die Industrie: „Fortschritt ist nur mit einer aufstrebenden Wirtschaft möglich – wer Fortschritt und Wohlstand will, muss also Industriegebiete und Arbeitsplätze schaffen!“
Der Siedlungsbau: „Je mehr Menschen hierher kommen, desto mehr Wohnraum wird gebraucht. Möglichst viele neue Siedlungen sind absolut notwendig.“
Die Politik: „Wir werden natürlich das tun, was für die Entwicklung unserer Heimat und den Wohlstand der Bevölkerung das Beste ist!“

 

Es wird verhandelt…

Die Interessengruppen versuchen, möglichst viele und möglichst wertvolle Flächen für sich zu gewinnen und außerdem möglichst große zusammenhängende Gebiete zu schaffen. Allein kann aber keine Interessengruppe ihre Interessen durchsetzen.
Es müssen daher Absprachen getroffen und Kompromisse gefunden werden.
Dabei geht es oft nicht ganz ehrlich zu…
Und… was will die Politik? Gibt es vielleicht eine Interessengruppe, die von der Politik bevorzugt wird?

Bau(m)land kann in unterschiedlichen Varianten gespielt werden. Diese sind im vorletzten Abschnitt der Spielanleitung erklärt. In der Erweiterung dauert das Spiel etwas länger aber bietet auch mehr Möglichkeiten taktischer Überlegung und der Kooperation untereinander.

Wie wird gespielt?

 

Bau(m)land kann von drei bis fünf Spielenden gespielt werden. Jede SpielerIn übernimmt eine der Interessengruppen, bzw. die Politik.
In Schulklassen können auch drei bis fünf Spielgruppen gebildet werden. Die Spielenden jeder Gruppe müssen sich dann über ihr Vorgehen absprechen.
Die „Politik“ hat stets eine politische Tendenz und bevorzugt eine bestimmte Interessengruppe, die sich von Spiel zu Spiel ändern kann. Diese Grundhaltung sollte geheim gehalten werden, denn ein Misstrauensvotum der zwei oder drei anderen Interessensgruppen, die sich – zu Recht – benachteiligt fühlen, ist schnell ausgesprochen. Und eine Neuwahl ist ebenso schnell durchgeführt.

So oder so…im Spiel kann alles verhandelt werden. Es dürfen offene oder geheime Absprachen getroffen werden, es darf gelogen, betrogen und gemauschelt werden. Natürlich dürfen die Spielenden auch ehrlich miteinander sein. Was immer aber verabredet wurde… es zählt nur, wie eine Interessengruppe abstimmt, nicht wie sie zugesagt hatte abzustimmen.

 

Zur Entwicklung

Titel: Bau(m)land
Thema: Flächennutzung, Biodiversität, Klimaschutz, Ökologie
Lernziel: Verständnis darüber vermitteln, wie es dazu kommt, dass ökologisch wertvolle Gebiete einer wirtschaftlichen Nutzung gewidmet werden und die Einflüsse von Lobbyismus und Politikeltwirtschaft auf den Klimaschutz
Zielgruppe: Menschen mit Interesse an ökologischen Themen, Schulklassen
Spielform: Brettspiel
Autor: Samira Bouslama, Till Meyer
Grafik: Christian Opperer

 

 

Baumland wurde in einer ersten Version während eines Seminars Spielentwicklung erstellt. Gemeinsam mit dem Forum Umweltbildung in Wien und dem österreichischen Ministerium für ein lebenswertes Österreich wurde das Spiel im Oktober 2016 veröffentlicht. Ein weiterer Kooperationspartner ist BenE in München.

Auf der Web-Seite des Forums Umweltbildung kann das Begleitheft herunter geladen werden, das die Bezüge zwischen Spiel und Reaität herstellt und insbesondere die Bedeutung der im Spiel vorhandenen Biotope für die Ökologie erläutert.